Bewerbermarkt in AT
Österreich ist ein attraktives Land für Arbeitnehmer aus aller Welt. Hier gibt es – trotz Wirtschaftskrise – immer noch sehr viele Jobs, und die immer schnell erreichbare Natur lässt eine wunderbare Work-Life-Balance zu. Die Österreicher selbst wundert das nicht, denn auch sie möchten weniger gern im Ausland arbeiten als der globale Durchschnitt (Quelle: StepStone, Decoding Global Talent 2015). Warum auch ins Ausland wechseln, wenn man mit der beruflichen Situation zufrieden ist? Und das trifft auf einen großen Teil der Arbeitnehmer in Österreich zu.
Wie beurteilen Sie Ihre gegenwärtige persönliche berufliche Situation?
Quelle:
European Commission © Statista 2017
Weitere Informationen:
Österreich; ipr Umfrageforschung; 05.11.2016 bis 13.11.2016; 1.025 Befragte; ab 15 Jahre
In Österreich gilt auch der Trend vom „Arbeitsmarkt“ zum „Bewerbermarkt“ nur eingeschränkt, während er in den Nachbarländern stärker zu beobachten ist. So müssen sich die österreichischen Arbeitgeber noch nicht so händeringend um Fachkräfte bemühen, wie zum Beispiel in Deutschland. Doch um im „War for Talents“ die besten Kandidaten für sich zu gewinnen, sind Employer Branding-Maßnahmen auch hierzulande durchaus von Nutzen. Denn dadurch werden nicht nur aktiv Jobsuchende, sondern auch latent Wechselwillige angesprochen.
Was allerdings auffällt: Die Verbundenheit der österreichischen Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitgeber ist nicht ganz so hoch wie die mit Österreich: Laut einer Studie von Deloitte möchten zwei Drittel unserer Millennials – also aller Arbeitnehmer, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurden – innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre den Job wechseln (Quelle: Deloitte Global, Millennial Survey 2016).
Eine Studie von Deiniger gibt einen Überblick über die Wechselabsichten der Österreicher
(Quelle: Deiniger Consulting, Innovative Talentstrategien 2013)
Gründe für Jobwechsel
Was treibt Arbeitnehmer an, ihren Job nach wenigen Jahren zu wechseln? Die mitunter häufigsten Gründe lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Aufstieg im eigenen Unternehmen ist nicht möglich
- Fehlender Verhandlungsspielraum beim Gehalt
- Wunsch nach neuer beruflicher Herausforderung
- Überwiegen von Stress, Über-/Unterforderung, mangelnder Wertschätzung
- Gesundheitliche Gründe
- Private Gründe wie Umzug, Familienplanung, etc.
Österreich: der Arbeitsmarkt im Überblick
Während in Österreich im Jahr 2016 4,22 Millionen Erwerbstätige gezählt wurden, kamen nach internationaler Definition 270.000 Arbeitslose (Quote von 6,0 Prozent) auf 72.800 offene Arbeitsstellen. Damit erhöhten sich seit 2015 beide Zahlen (251.800/66.600), und die Arbeitslosigkeit stieg bei Männern und Frauen und auch innerhalb aller Altersgruppen gleichmäßig an. 2017 beginnt im Jänner und im Februar mit mehr offenen Arbeitsstellen als im Vorjahr (Quelle: Der Standard, März 2017: http://derstandard.at/2000054616865/Im-Vorjahr-mehr-Beschaeftigte-Arbeitslose-und-offene-Stellen-als-2015 und http://derstandard.at/2000053348841/475-000-Arbeitslose-im-Februar).
Eine Übersicht der offenen Stellen auf Bundesländerebene zeigt, dass allen voran Oberösterreich nach passenden Kandidaten sucht. Das Burgenland bringt dagegen die wenigsten vakanten Stellen ins Gesamtergebnis ein.
Anzahl der gemeldeten offenen Stellen in Österreich nach Bundesländern im Februar 2017
Die aktuellen Arbeitsmarkt-Zahlen für Österreich finden Sie auf der Seite Arbeitsmarktdatenbank.at.
Quelle:
AMS Österreich © Statista 2017
Weitere Informationen:
Österreich